Rezertifizierung beschreibt die regelmäßige Überprüfung und Beurteilung zugewiesener Berechtigungen. Es geht also um die Frage, wer was und vor allem warum darf. In einer Zeit, in der Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen zum Geschäftsrisiko geworden sind, reicht es nicht mehr aus, Berechtigungen einmal zu vergeben und dann zu vergessen. Rezertifizierung sorgt dafür, dass Zugriffsrechte regelmäßig überprüft und angepasst werden – damit nur diejenigen Zugriff auf Informationen haben, die auch dazu berechtigt sind.
Wie sich dieser Prozess zügig und wirkungsvoll mit einer Identity- und Access-Management-Lösung (IAM) umsetzen lässt, zeigt dieser Beitrag.
Unter Rezertifizierung versteht man den systematischen Prozess, im Zuge dessen bestehende Zugriffsrechte auf Systeme, Anwendungen und Daten überprüft und bestätigt oder widerrufen werden.
Ziel ist es zu gewährleisten, dass nur autorisierte Personen weiterhin Zugang zu klassifizierten Informationen haben. Durch die Rezertifizierung werden veraltete oder unnötige Berechtigungen erkannt und entfernt, wodurch das Risiko von Missbrauch deutlich reduziert wird. Rezertifizierung folgt dabei dem «Least Privilege Prinzip», das besagt, dass nur die Berechtigungen vergeben werden, die zum Zeitpunkt der Arbeit für einen spezifischen Benutzer oder Dienst tatsächlich benötigt werden.
Regelmäßige Rezertifizierungen minimieren das Risiko, dass Mitarbeitende, die ausgetreten sind oder die Funktion gewechselt haben, ihre Berechtigungen behalten. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Praktikant, welcher während seiner gesamten Ausbildung in acht verschiedenen Abteilungen gearbeitet hat und dadurch mehr Berechtigungen hat als die Geschäftsleitung. Dieses Problem tritt dann auf, wenn Berechtigungen nicht bei jedem Funktionswechsel durch eine Rezertifizierung überprüft werden.
Ein weiterer Grund für Rezertifizierungen sind gesetzliche Vorgaben (z. B. DSGVO, SOX), welche die Kontrolle von Zugriffsrechten vorschreiben. Auch Sicherheitsstandards (z. B. ISO27001, TISAX) definieren Rezertifizierungen in ihren Normen. Eine dokumentierte Rezertifizierung erleichtert zudem Audits erheblich.
Dass Rezertifizierungen in diversen Normen definiert sind, kommt nicht von ungefähr. Ungerechtfertigte Berechtigungen stellen ein erhebliches Einfallstor für Datenpannen dar. Unberechtigte Zugriffe, Datendiebstähle oder die unberechtigte Veränderung von Daten bilden Risiken, welche mit Rezertifizierung verhindert werden können.
Wieso ist eine saubere Rezertifizierungsstrategie dennoch in den meisten Firmen nicht fest verankert? Wann haben Sie zuletzt überprüft, ob eine Person tatsächlich nur über die Berechtigungen verfügt, die für ihre aktuelle Rolle erforderlich sind? Und haben Sie diese Prüfung für alle Mitarbeitenden durchgeführt?
Der Aufwand dafür ist enorm – und genau deshalb wird diese Aufgabe allzu oft vertagt. Sie gilt als lästig, arbeitsintensiv und steht selten ganz oben auf der Prioritätenliste. Doch gerade diese Vernachlässigung öffnet die Tür für Sicherheitsrisiken und Regelverstöße.